Polizei für die Tierarztuntersuchung

Man erlebt es nicht alle Tage, dass für eine anstehende Untersuchung durch den Tierarzt auch die Polizei gerufen wird, was also war los und um wen handelt es sich eigentlich?
Ein Parkranger, der in einem großen Nationalpark arbeitet, der sich um den Schutz und Erhalt von Tieren und Natur kümmert, fand eines Tages einen Löwen, dem es nicht gut zu gehen schien.
Er verständigte den Tierarzt, denn die Wildkatze schien schrecklich zu leiden, außerdem war bereits mit dem bloßen Auge sichtbar, dass etwas in ihrem Bauch vor sich ging. Es traf nicht nur die Ärztin ein, sondern auch die Polizei. Der Parkwächter war von dem Umstand zwar sehr verwundert, beantwortete aber hilfsbereit alle Fragen.
Während der Behandlung

Der Parkranger George arbeitet bereits seit vielen Jahren im Naturreservat und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tiere und Natur zu schützen. Er kennt sich bestens mit den verschiedenen Arten aus und weiß somit sofort, wenn etwas nicht stimmt. Daher hoffte er, dass er der Polizei mit seinem Wissen weiterhelfen konnte.
Dennoch konnte er nicht anders, als mit einem Ohr zu lauschen, was nur ein Stück entfernt von ihm geschah. Die Doktorin war bereits damit beschäftigt, den Löwen zu behandeln und George konnte hören, wie sie erstaunt Dinge vor sich hin murmelte, dass sie so etwas noch nie gesehen habe. Was war da nur los?
Die Schattenseiten im Nationalpark

Man kann es sich immer kaum vorstellen, aber es gibt sie tatsächlich: Wilderer, die es auf die großen königlichen Raubkatzen abgesehen haben. George war besonders für die Löwen zuständig, konnte die einzelnen Tiere unterscheiden, kannte ihre Besonderheiten und hatte das Verhalten der Katzen gut studiert.
Die Wilderer versuchten, den Tieren zu schaden und es war die Verantwortung der Ranger, dies zu stoppen. Unglücklicherweise fehlte es dem Nationalpark an Geld und Personal. Die vielen Posten im ganzen Park konnten nicht ständig von den Parkwächtern besetzt werden, so war es schwierig, alle Aktivitäten der Wilderer aufhalten zu können. Alle Kollegen wünschten sich mehr Unterstützung, denn die Tiere waren dadurch einer großen Gefahr ausgesetzt.
Das leidige Thema Personalmangel

Obwohl die Arbeit mit Tieren ein toller Beruf ist und die Parkranger ihrem ehrenwerten Job mit Leidenschaft nachgingen, gab es einfach nicht genug von ihnen. Unterstützung durch die Geschäftsführer und Besitzer des Nationalparkes gab es keine. Der Fall war eindeutig: Es konnte und wollte nicht mehr Geld für mehr Personal ausgegeben werden, auch wenn dies dringend erforderlich gewesen wäre. Die Folge davon war, dass die Mitarbeiter machtlos dabei zusehen mussten, wie sich die Wilderer in dem Reservat herumtrieben und den Tieren schaden konnten. Die Folgen, die das für den Bestand, die Gesundheit der Tiere und natürlich auch für den Ruf des Parkes hatte, waren immens. War auch dieser Löwe den Wilderern zum Opfer gefallen?
Ein Prachtexemplar

Löwen sind imposante Tiere, das wurde George auch wieder klar, als er dieses Prachtexemplar entdeckte. Er hatte ihn auf seiner üblichen Route durch den Park entdeckt, als er nach Wilderern Ausschau hielt und sich um seine Tiere kümmerte. Sein Arbeitstag war bereits lang und er machte mal wieder Überstunden, als er den Löwen sah, wurde ihm aber wieder klar, warum er seinen Job so gerne machte. Das Tier war sehr groß und schindete ordentlich Eindruck. George konnte aber sehen, dass irgendetwas nicht stimmte und wollte sich der Raubkatze vorsichtig nähern. Es handelte sich immerhin um ein Wildtier und er musste sehr vorsichtig sein.
Das Alphatier

George war sich ziemlich sicher, dass er das Alphatier der Löwen gefunden hatte, denn als er noch ein Stück näher kam, konnte er sehen, wie groß er wirklich war. Noch nie zuvor war er dem mächtigsten Tier des Rudels so nah gekommen. Der Ranger konnte nun besser erkennen, was seinen Blick auf das Tier gelenkt hatte. Die Körpermitte des Löwen war dick und aufgebläht und er sah sehr gequält aus, es war dem Tier anzusehen, dass es Schmerzen hatte und sich unwohl fühlte. George war ganz bedrückt, aber auch ratlos, er wusste nicht recht, was er nun tun sollte. Vielleicht konnten ihm ja seine Kollegen weiterhelfen?
Kollegen informieren

Eines war klar: Es war nicht nur seine Aufgabe und Verantwortung, dem Tier zu helfen, sondern auch seine Leidenschaft, er wollte schließlich, dass es allen Tieren gut ging. Er setzte sich zunächst mit seinem Vorgesetzten in Verbindung und auch dieser war der Meinung, dass der Löwe unbedingt professionell untersucht werden müsste, danach verständigte er seine Kollegen. George würde auf die anderen warten müssen, denn es wäre lebensgefährlich und fahrlässig, sich der Raubkatze weiterhin nähern zu wollen, auch wenn er in seinem Jeep saß. Das würde ihn im Falle eines Unfalls kaum vor den großen Zähnen und Tatzen schützen können. Hoffentlich würden sie dem Löwen helfen können.
Warten auf die Verstärkung

George konnte es einfach nicht lassen, er wurde ungeduldig und wollte nicht länger auf seine Kollegen warten. Daher beschloss er, sich dem Löwen allein zu nähern. Ein gefährliches und auch verantwortungsloses Vorhaben. Besonders wenn ein Tier unter Schmerzen leidet, ist es noch vorsichtiger und jederzeit zum Angriff bereit. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Raubkatze aggressiv wird und versucht sich zu verteidigen, war in diesem Fall noch viel größer. Als der Ranger sich dem Löwen also langsam näherte, blieb das nicht unbemerkt. Mit starrem Blick fokussierte er George und spannte seinen ganzen Körper an. Dem Parkwächter wurde schlagartig mulmig, sein Herzschlag überschlug sich und seine Hände waren kalt und nass vor Schweiß.
Die Tierärztin verständigen

Als die anderen Kollegen eintrafen, waren sie erschrocken, dass sich George dem Löwen schon genähert hatte und versuchten, ihn zu stoppen, sich noch weiter vorzuwagen. Gemeinsam überlegten die Ranger, wie sie am besten vorzugehen hatten und beschlossen dann, als erstes mit der Tierärztin zu reden. Diese konnte ihnen bestimmt sagen, was zu tun war. Und es gab nur eine Lösung: Die Raubkatze musste sediert werden, ansonsten konnte die Ärztin nicht herausfinden, was ihr fehlte. In der Zwischenzeit sollten sich die Ranger dem Tier auf gar keinen Fall nähern und eine sichere Distanz wahren und lediglich sicherstellen, dass sich der Löwe nicht aus dem Staub machte.
Schlaf für den Löwen

Die einfachste Lösung, den Löwen an Ort und Stelle zu behalten, war, ihn bereits zu sedieren. George wusste genau was zu tun war und er war auch nahe genug an dem Tier dran, um sicherstellen zu können, dass er den Pfeil richtig treffen würde. Er bereitete alles vor, setzte an und verpasste der Raubkatze eine Portion Schlaf.
Schon kurz darauf wirkte das Betäubungsmittel und das Tier sackte langsam in sich zusammen, bis es schließlich einschlief. Die Parkwächter warteten noch einige Minuten, um sich sicher zu sein, dass die Betäubung ausreichte und der Löwe wirklich tief und fest schlief. Erst dann näherten sie sich ihm langsam. Die Großkatze wirkte auf einmal ganz hilflos.
Erster Gesundheitscheck

Sie wollten die Tierärztin übers Telefon bereits informieren, was sie herausgefunden hatten. Vielleicht konnte sie so schon etwas mehr über den Gesundheitszustand des Löwen sagen oder sich entsprechend vorbereiten. George und seine Kollegen näherten sich also dem schlafenden Tier und konnten einen besseren Blick auf den Bauch werfen. Der war offensichtlich viel zu dick und geschwollen, man konnte jedoch nicht erkennen, was dazu geführt hatte. Rein äußerlich war kaum etwas zu erkennen und so konnten die Wächter der Ärztin nicht viel mitteilen. Trotzdem hatte sie bereits eine Vermutung und klang am Telefon besorgt. Ob sie dem Tier helfen konnte? Die Parkhüter hofften es.
Wettlauf gegen die Zeit

Die Ärztin machte auf die Dringlichkeit aufmerksam und erklärte den Kollegen, was das Problem war. Offensichtlich hatte der Löwe etwas gefressen, das er nicht von selbst ausscheiden konnte und somit Magen- und Darmtrakt blockierte. Das führte für das Tier nicht nur zu großen Schmerzen, sondern konnte auch schwerwiegende Konsequenzen wie innere Blutung haben, an dem die Wildkatze im schlimmsten Fall sterben konnte. Es war also ein Wettlauf gegen die Zeit. Da sie das Schwergewicht auch nicht einfach transportieren konnten, waren sie darauf angewiesen, auf die Tierärztin zu warten. Auch wussten sie nicht, wie es sonst um die Gesundheit des Tieres stand.
Eine schwierige Anreise

Das war leider nicht die letzte schlechte Nachricht. Die Ärztin kannte sich in dem Naturreservat überhaupt nicht aus, zudem waren die Straßen zu schlecht, um mit normalen Autos befahren werden zu können. Die Parkranger mussten also irgendwie organisieren, dass die Ärztin zu ihnen gebracht wird und setzten sich daraufhin mit dem Hauptquartier des Reservats in Verbindung. Nach einigen Telefonaten war alles geregelt: Die Tierärztin würde bis zum Eingang des Nationalparkes fahren, von dort aus würde ein Ranger sie mit einem Jeep zum Löwen bringen, schließlich kannten sich alle Mitarbeiter in dem Park aus. Wie lange das ganze dauern würde, war dennoch ungewiss und alle hofften, dem Löwen würde so viel Zeit bleiben.
Eine Fahrt, die unendlich schien

Die Tierärztin machte sich auf alles gefasst, bereitete ihr Zeug vor und machte sich auf den Weg zum Nationalpark. Es dauerte gefühlt schon zu lange, bis sie dort eintraf, aber immerhin wartete dort schon startklar ein Ranger auf sie, der sie zum Löwen bringen sollte.
Die beiden machten sich in einem alten Geländewagen auf den Weg. Die Ärztin hatte schon schlimmstes befürchtet, aber der Zustand des Wagens und der Wege waren schrecklicher, als sie dachte. Schlaglöcher, Steine und Staub zwangen sie dazu, in Schrittgeschwindigkeit vorwärts zu kriechen und es fühlte sich an, als ob sie ihr Ziel niemals rechtzeitig erreichen würden.
Gewissensbisse

Die Situation war für alle Beteiligten nicht einfach und auch die Ärztin machte sich Sorgen und Gedanken. Die Fahrt dauerte sehr lange und sie wusste nicht, wie gut oder schlecht der Zustand des Löwen wirklich war. Was, wenn sie zu spät kam? Oder dem Tier gar nicht helfen konnte? Hatte sie auch wirklich alles Notwendige dabei?
Außerdem plagten sie Gewissensbisse, dass sie ihre eigene Praxis so schnell verlassen hatte, schließlich wurde sie dort auch gebraucht. Vielleicht traf gerade ein Notfall ein und sie war nicht da, um zu helfen. Sie hoffte inständig, dass sie den Löwen retten konnte und nicht alles umsonst war.
Unmut macht sich breit

Geduld ist bekanntlich nicht jedermanns Stärke und auch unter den Parkranger machte sich langsam Unmut breit. Sie warteten nun schon eine ganze Weile auf die Ärztin und hatten seit Stunden nicht mehr von ihr gehört, die ganze Situation war äußerst ungewiss. Sie wussten nicht, wann sie eintreffen würde und sie wussten auch nicht, wie lange sie den Löwen noch stillhalten konnten. Es sah nämlich ganz so aus, als ob die Wirkung der Betäubung langsam nachließ, die Raubkatze fing an, sich langsam zu bewegen. Das war kein gutes Zeichen. Einige Kollegen wollten den Einsatz abbrechen und waren der Meinung, dass das Tier nur etwas Falsches gegessen hatte, was von selbst wieder rauskommen würde.
Gemeinsam stark

Zum Glück gab es auch genug Kollegen, die für den Löwen da sein wollten und die Mehrheit war der festen Überzeugung, dem Tier helfen zu müssen. Es hatte alleine in diesem Zustand einfach keine Überlebenschancen mehr. Das sah der Rest schließlich auch ein und gemeinsam suchten sie nach einer Lösung, das Tier nun weiterhin an Ort und Stelle zu behalten.
Nach und nach wurde der Löwe nämlich immer wacher und es war eine Frage der Zeit, wann er versuchen würde, abzuhauen. Es gab kein Betäubungsmittel mehr, da das Tier so groß war, hatten sie bereits alles aufgebraucht. Die Wildhüter beschlossen also, die Raubkatze mit den Jeeps zu umzingeln.
Ein verärgerter Löwe

Stellt man sich einen Löwen vor, der von Geländewagen voller Menschen umzingelt ist, Schmerzen hat und soeben mit nachlassender Betäubung langsam zu sich kommt, kann man sich vorstellen, dass mit diesem Tier nicht zu spaßen ist. Der Raubkatze gefiel die Situation ganz und gar nicht und beäugte argwöhnisch die Autos.
Die Lage war kritisch: Die Ranger hatten zum Einen nicht genügend Fahrzeuge, um das Tier gut genug abzusperren, zum Anderen war das Tier sehr aggressiv und könnte den Männern großen Schaden zufügen. Sollte sich der Löwe zum Angriff entscheiden, könnte das Leben kosten. Die Stimmung wurde durch den Druck der Situation nicht besser.
Adrenalin und Angstschweiß

Das Tier hingegen kam immer mehr zu sich und spürte nun auch wieder Schmerzen. Gequält schlug der Löwe gegen seinen Bauch, er litt und die Ranger hofften, dass die Tierärztin endlich bald eintreffen würde. Es könnte sich nur noch um Minuten handeln, bis die Raubkatze sich aufrappelte und geplagt versuchen würde, zu entkommen. In diesem Fall war von einem Angriff auszugehen.
Die Ranger wurden nervös, der Puls beschleunigte sich, die Hände waren kalt und schwitzig. Auch wenn es niemand aussprechen wollte, so war es offensichtlich, dass alle Angst um ihr Leben hatten. Von einem Raubtier angegriffen und verletzt zu werden, war kaum etwas, was sich jemand wünschte, doch die Gefahr war sehr real.
Schwierige Entscheidungen

Endlich traf die Tierärztin ein und die Ranger atmeten kurz erleichtert auf. Dennoch war die Bedrohung immer noch aktuell und es gab weitere Probleme, denen sich die Crew stellen musste. Mittlerweile stand es so schlimm um den Löwen, sodass er immer wieder bewusstlos wurde, die Schmerzen schienen einfach zu stark zu sein und der Bauch war viel zu aufgebläht, der Wettlauf gegen die Zeit ging weiter. Sie konnten sich dem Tier dennoch nicht einfach ohne weitere Betäubung nähern, schließlich könnte er aus Fluchtinstinkt jeder Zeit zu sich kommen und angreifen.
Die Gefahr einer erneuten Sedierung war allerdings, dass das Tier vielleicht aufgrund eines Kollapses nicht überleben würde. Also was tun? Die Entscheidung war nicht leicht zu treffen.
Mehr Betäubungspfeile für den Löwen

Die Situation spitzte sich zu. Die Tierärztin entschloss sich allerdings für die Sedierung des Löwen, es gab realistisch einfach keinen anderen Weg, dem Tier helfen zu können. Sie mussten das Risiko eingehen. Also wurde ein weiterer Betäubungspfeil abgefeuert, um den Löwen erneut außer Gefecht zu setzen, allerdings ließ die gewünschte Wirkung auf sich warten. Die Raubkatze war einfach so groß und schwer, dass ein bisschen mehr Betäubungsmittel notwendig war, um sie richtig schlafen zu lassen. Die Doktorin legte noch einmal nach und als sie sich ganz sicher war, dass der Wüstenkönig tief und fest schlief, konnte sie endlich einen genaueren Blick auf ihn werfen.
Erleichtertes Aufatmen

Als die Tierärztin sich an die Arbeit machte und der Löwe endlich wieder vollständig sediert war, konnte man die Anspannung spüren, die von den Rangern abfiel. Die vergangenen Stunden hatten die Männer in eine absolute Ausnahmesituation versetzt und zum ersten Mal Todesangst spüren lassen. Nun war die Gefahr gebannt und den Parkwächtern wurde nun so richtig bewusst, was sie gerade erlebt hatten. Sie waren erleichtert, vor allem aber erschöpft. Der Stress und das lange Warten hatten einiges abverlangt, man erlebt schließlich nicht jeden Tag eine solch herausfordernde Situation, in der man es mit einem wilden Löwen aufnehmen muss. Glücklicherweise war niemandem etwas passiert!
Polizei und Ultraschall

Es verging nur wenig Zeit, in der die Ärztin das Tier untersuchte, währenddessen traf die Polizei ein. Die Ranger trauten ihren Augen nicht, als sie die Beamten sahen, was hatten sie hier zu suchen? Es stellte sich heraus, dass die Tierärztin die Behörden benachrichtigt hatte, nachdem sich ihr schrecklicher Verdacht bestätigt hatte.
Nach kurzen Vital-Checks hatte sie den Bauch des Löwen mit einem Ultraschallgerät untersucht und gefunden, wonach sie gesucht hatte.
Die Frage war, ob jemand von den Parkwächtern wusste, was es damit auf sich hatte und sie befragten als allererstes George. Worum handelte es sich und was hatte der Ranger damit zu tun?
Fremdkörper im Magen

Der Mageneingang des Tieres war blockiert, der Löwe hatte definitiv etwas gefressen, dass er selbstständig weder verdauen, noch ausscheiden konnte. Die Folge waren die enormen Schmerzen und dass sich der Bauch immer weiter aufblähte. Wenn die Ärztin jetzt nicht handelte, würde der Löwe qualvoll an inneren Verletzungen sterben, es gab nur noch eine Möglichkeit, wie die Ärztin den großen Vierbeiner retten könnte.
Der Gegenstand musste entfernt werden. Würde ihr der Eingriff gelingen und die Wildkatze retten können? Und konnte der Löwe die Betäubung weiter verkraften?
Auch die Ranger waren wieder enorm angespannt und bangten um das Leben des Tieres, hoffentlich würde alles gut gehen.
Notfall-OP im Freien

Als ob nicht alles schon aufregend genug wäre, stand die Ärztin nun vor einer ihrer größten Herausforderungen ihrer Karriere. Sie musste eine Not-OP in der freien Savanne durchführen und darauf hoffen, dass keine Komplikationen auftraten.
Den Eingriff an sich beherrschte sie im Schlaf, sie würde den Löwen aufschneiden, den Fremdkörper entfernen, die inneren Organe untersuchen und das Tier wieder zunähen. Sie bereitete alles vor und machte sich an die Arbeit. Natürlich war es ein bedeutender Unterschied, in einer sterilen Praxis zu arbeiten oder auf einem staubigen Boden zu operieren. Die Ranger waren froh, eine so talentierte Tierärztin vor Ort zu haben und alle schauten gebannt auf das Werk der Frau.
Der Fremdkörper

Die Ärztin machte sich konzentriert an die Arbeit und nahm den Eingriff Schritt für Schritt vor. Sie fand den Gegenstand, der den Mageneingang blockierte, kontrollierte den Rest des Mageninhaltes und den Darm und stellte sicher, dass auch die restlichen Organe gesund waren. Zum Glück verlief der Eingriff ohne Komplikationen und es schien, als ob dem Löwen ansonsten nicht fehlte.
Natürlich wollten alle vor Ort wissen, um was für einen Gegenstand es sich handelte, normalerweise würde eine Raubkatze nichts fressen, was ihr so sehr schaden könnte. Niemand hatte eine wirkliche Vorstellung, um was es sich handelte und als alles aufgeklärt wurde, war das Entsetzen noch viel größer.
Die Stunde der Wahrheit

Was auf den ersten Blick aussah wie ein Stück Fleisch, enthüllte ein dunkles Geheimnis. Natürlich hätte ein Löwe kein Problem gehabt, ein einfaches Stück Fleisch zu verdauen, im inneren konnte die Tierärztin jedoch eine Art Mikrochip finden, der hell leuchtete. Das hatte es dem Tier schließlich so schwer gemacht und führte zu all den Problemen und Schmerzen.
Die Ranger und auch die Ärztin waren verwundert und konnten diese Form von Chip nicht zuordnen, niemand, bis auf einen. George wusste, um was es sich handelte und die Polizisten fingen an, den Parkwächter zu befragen. Was dabei ans Licht kam, ist eine sehr traurige Tatsache.
Die High-Tech-Mittel der Wilderer
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Menschen stellen furchtbare Dinge an und die Wilderer, die seit einiger Zeit in dem Nationalpark unterwegs waren, trieben das auf ein neues Level. Sie besaßen spezielle und neue Tracking-Geräte, mit Hilfe der speziellen Mikrochips konnten sie die Löwen einfacher und schneller orten. Dazu präparierten sie Fleisch mit den Chips, welches die Raubkatzen nicht verdauen konnten, die Folge waren verletzte Tiere, die außer Gefecht gesetzt wurden. Für die Wilderer dann ein einfaches, sie zu finden und zu erlegen.
George hatte vor wenigen Tagen ein solches Gerät konfisziert und übergab es nun an die Polizisten. Die übrigen Ranger waren schockiert über die Skrupellosigkeit, mit der die Wilderer gegen die Tiere vorgingen.
Erfolgreiche Löwen-Rettung

Nachdem die Ärztin den Löwen wieder zugenäht und mit allem Nötigen versorgt hatte, blieb nur noch abzuwarten, bis er aufwachte. Sie beobachtete das Tier gespannt und war erleichtert, als es langsam zu sich kam. Es war offensichtlich geschwächt und noch etwas benommen, konnte sich aber schon vorsichtig aufrappeln und entfernte sich schließlich von all den Menschen. Die Tierärztin war zufrieden, es schien der Raubkatze bereits viel besser zu gehen, hoffentlich konnte sie sich schnell erholen und würde bald wieder ganz gesund sein. Ein aufregender Einsatz neigte sich dem Ende, die Doktorin konnte noch gar nicht glauben, was ihr gerade wirklich gelungen war.
Ende gut, alles gut

Alle hatten an diesem Tag etwas ganz Besonderes geleistet. Nur mit Teamarbeit und einer riesigen Portion Mut hatten sie es geschafft, das Leben des Löwen zu retten. Alle konnten stolz auf sich sein und auch die Ärztin war den Männern für ihre Hilfe äußerst dankbar. Man setzt schließlich nicht jeden Tag sein Leben für ein Wildtier aufs Spiel!
Das war aber noch nicht alles. Die Polizisten hatten es dank des gefundenen Chips und dem Tracking-Device von George geschafft, die Wilderer zu schnappen und hinter Gitter zu bringen. Das war ein bedeutender Sieg! George würde in nächster Zeit besonders auf den operierten Löwen acht geben und sicherstellen, dass er wieder ganz gesund wird.